Leserbrief von Frau und Herr W. aus Harburg
Wir sind begeisterte Gartenfreunde und besitzen seit 5 Jahren einen überwiegend überdachten Teich von rund 30.000 Liter Wasserinhalt mit sehr schönen Koi, die in letzter Zeit ihr Verhalten geändert haben; sie nehmen nicht mehr so gierig Futter auf und stehen oft mit Schaukelbewegungen an der Oberfläche. Bei unseren regelmäßigen Besuchen in einem nahen Gartencenter testen wir immer unsere Teichwasser an einem dort aufgestellten Wasseranalysegerät.
Bis vor kurzem schien alles in Ordnung. Nun fiel uns auf, dass das Gerät den Leitwert nicht mehr misst. Der nette Verkäufer erklärte uns, dass die Anzeigekapazität überschritten sei, weil der Salzgehalt meines Teiches sehr hoch wäre. Ich kann das nicht glauben, weil ich regelmäßig das verdunstete Wasser durch Regenwasser ersetze. Was meinen Sie?
Unsere Antwort:
Regenwasser hat zwar nur einen sehr geringen Restsalzgehalt – aber selbst wenn Sie mit destilliertem Wasser den Teich auffüllen, würde sich der Gesamtsalzgehalt erhöhen. Das liegt daran, dass bei der Verdunstung “nur” reines Wasser ohne jegliche Salz- und Härtebildner entweicht. Die verbleiben im Teich und erhöhen den Leitwert immer extremer, vergleichbar einer über Stunden köchelnden Nudelsuppe, wo Wasserdampf entweicht, die Nudeln aber im Topf verbleiben. Während die Menge der Nudeln im Topf wenigstens gleich bleibt, erhöht sich im Teich der Salzgehalt allerdings weiter. Hier hilft nur regelmäßiger Teilwasserwechsel und zwar immer dann, wenn der Leitwert gegenüber dem Ausgangswasser um mehr als 30-40% gestiegen ist.