Herr Kötter, freier Journalist für die Taspo, schreibt in seinem Rohmanuskript für die Taspo-Ausgabe 05/2013
“Jetzt kommen die Wasserversteher”
“Landauf, landab mokieren Gartencenter, dass Teichtechnik ein mittlerweile „totes Segment“ sei: kaum mehr werden neue Gartenteiche gebaut, im Fachhandel kursiert Beratungsdiebstahl durch Nichtkunden, gepaart mit deren Einkauf über billigere Quellen.
Was also tun?
Zeit wird’s, dass in Sachen Teichgeschäft neue Ertragsquellen sprudeln, sagen die Experten. „Wer ist aktuell der Teichhobbyist? Es ist ein Mensch, der in den achtziger oder neunziger Jahren voller Enthusiasmus einen Gartenteich gebaut hat. Jemand, der inzwischen gealtert ist. Jemand, dessen Nachfolgegeneration nicht mehr den nierenförmigen Gartenteich will, dabei aber in seinem Garten durchaus Wasser affin ist. Wenn es sauber ist.“ So beschreibt Hans-Joachim Sobotta, Berater der Bellvital GmbH, Langwedel, die aktuelle Marktlage und ergänzt als ihm ganz wesentliche Erkenntnis: „Marktforschung belegt, dass 83 Prozent der Gartenteichbesitzer mit der Wasserqualität ihrer Wassergärten seit Jahren unzufrieden sind.
Deshalb macht sich beim Gartencenter-Kunden Unbehagen vor ausufernder Technik breit. Die Menschen sind in gewisser Weise technikmüde geworden: Sie haben im Laufe ihres Daseins als Gartenteichbesitzer hunderte, wenn nicht tausende Euro in Teichtechnik investiert – und sind mit dem Ergebnis dessen meist doch nicht glücklich geworden. Die Menschen wollen von ihrem Gartencenter keine unüberschaubaren Produktfülle, sondern klare und konkrete Lösungen, die auch welche sind – weil sie funktionieren“. Der Lösungsansatz: Gartencenter entwickeln sich weg vom universellen Technikanbieter und hin zur ausgewiesenen Kompetenzadresse in Sachen Wasserpflege.
Didier Lergenmüller, Verkaufsleiter beim Teichspezialisten JBL (Neuhofen; jbl.de) sieht das als realistisch an: „In englischen oder auch französischen Gartencentern ist das schon längst gang und gäbe. Hier beraten zur Wasserqualität von Gartenteichen seit Jahren ausgebildete Teichspezialisten, keine Gärtner mit Gartenteich-Allgemeinwissen“.
Stefan Birkel, Produktmanager bei braun chrysal (Lemgo; teichvital.de) bestätigt die Sachlage: „Der Markt entwickelt sich weiter weg von der allgemeinen Teichtechnik, hin zum Fokus auf die Wasserpflege“ Dabei setzt Birkel auf eine komplexe Beratung der Kunden dahin gehend, dass Gartenteichwasser nach biologischen Konzepten sauber gehalten werden kann. Komplexe Beratung bedeutet für ihn, die Wasserbiologie besser zu verstehen und zu steuern. So vermisst er in den Gartencentern, dass über Nitrat-Schnelltests und Härtegradbestimmungen hinaus „stärker in Sachen Phosphate beraten“ wird – weil das zeitintensiver sei. „Dabei ist bei Algenproblemen immer die Ursachenforschung Grund legend für alles weitere Vorgehen“, unterstreicht Birkel.
Um Ursachenforschung bei Teichwasserproblemen und fachgerechte Kundenberatung dazu betreiben zu können, sei die Schulung der Mitarbeiter entscheidend. Birkel weiter: „Und zwar vor Ort, am Regal. Das ist am wichtigsten, denn wenn die Beratung nicht passt, hat der Kunde kein Vertrauen in die Einkaufsstätte.“ Das sieht auch der Ausbilder von Teichberatern, Hans-Joachim Sobotta so: „Nicht die Inhaber müssen sich weiterbilden lassen, sondern die Mitarbeiter am Regal.“ Auch Sobotta favorisiert die ausgewogene Gewässerbiologie als Lösung von Algenproblemen: „Es geht nicht darum dem Wasser alle Nährstoffe zu entziehen sondern darum, die Nährstoffflüsse so zu dirigieren, dass Pflanzen sich davon optimal bedienen – und zwar so, dass Algen keine Chance mehr haben. Ziel muss ein ausgewogenes Verhältnis von Makro- und Mikronährstoffen im System Gartenteich sein, in einer stabilen Pflanzengesellschaft. Dann haben Algen eine Chance.“
Hierzu bietet Sobotta verschiedene Produktlösungen an. Seine neueste Entwicklung: hydroponische Pflanzeninseln („Isla Planta“). Dabei handelt es sich um Schwimminseln beliebiger Größe, mit einem speziellen Substrat und einer speziellen Bepflanzung. Die Nährstoffaufnahme durch die Pflanzenwurzeln wird optimiert durch Luftdurchströmung, die gleichzeitig als Eisfreihalter funktioniert. Noch einmal Sobotta: „Außer mit Produkten zur Teichwasserpflege, könnten Gartencenter die als Garanten für sauberes Gartenteichwasser auftreten gerade auch Wasserpflanzen viel stärker in ihre Beratungskonzepte mit einfließen lassen. Nur müssen es die situativ richtigen Pflanzen sein, in der passenden Menge und Anwendung.“ Dabei braucht der beliebte Wunsch nach Fischen im Gartenteich längst nicht außen vor zu bleiben.
Didier Lergenmüller: „Die Futtermenge belastet das Teichwasser dann weniger, wenn man das Richtige füttert: Teichfischfutter, hinter dem die Erfahrungen aus der Aquaristik stehen, mit höchster Verdaulichkeit und geringst möglicher Gewässerbelastung“. Im Gegensatz zum Fischteich mit seinem Zu- und Ablauf sei der Gartenteich ein geschlossenes System, verweist er, dass demzufolge „viel nährstoffsensibler reagiert“. Lergenmüller ist es auch, der einen weiteren Aspekt beleuchtet, welcher speziell für den Facheinzelhandel mit Teichwasser-Beratungskompetenz von Bedeutung ist: „Der Verpackungsauftritt der Teichprodukte muss so klar strukturiert sein, dass die Beratung am Regal schnell und mit Verkaufsabschluss funktioniert. POS-Filme und QRCodes als Hinführungen zu vertiefender Beratung und Markenbindung via Internet sind inzwischen ebenfalls state of the art.“ Eine vom Handel in ihrer Bedeutung derzeit noch unzureichend berücksichtigte Gesetzesänderung bringt noch einmal Sobotta ins Spiel: „Ab September 2013 gibt es keine Biozid-Richtlinie mehr, sondern eine Biozid-Verordnung. Das bedeutet: Ein Produkt dass dann gegen ein Lebewesen gerichtet ist, z.B. gegen Algen, muss ab diesem Zeitpunkt ein für den Handel zugelassenes sein.“
Alle Experten befürworten durchaus, dass auch weiterhin zielführende Technik im Gartencenter mit angeboten werden solle. Allerdings sei es aktuell entscheidend, die Gartenteichabteilung in ihrem Produkt- und Dienstleistungsportfolio neu zuzuschneiden und stärker auf die Wasserpflege zu fokussieren. Sobotta: „Die Kunden stellen ihr Anspruchdenken immer weiter nach vorne. Gerichte sagen inzwischen, dass Algen ein Baufehler im System Gartenteich sind. Diese Haltung wird gefördert durch Technikgläubigkeit dort, wo es eigentlich um komplexe Gewässerbiologie geht“.”
Pressetext: Mit Bellvital mehr Bewegung im Schwimmteich
Die natürliche Wasseraufbereitung eines Badeteichs muss nicht zwangsläufig mit großflächigen Regenerationszonen verbunden sein. Das beweist das modulare Bellvital- Konzept. Sein Clou: ein Biofilter, der Platz sparend in Wandelementen aber auch außerhalb des Teiches untergebracht werden kann. Der Naturpool im eigenen Garten lässt sich damit einfacher denn je verwirklichen. Baden in der eigenen Natur, auf dem eigenen Grundstück? Das wollen immer mehr. Doch viele fragen: Ist die Anlage eines natürlichen Badeteichs in meinem Garten überhaupt möglich? Bellvital gibt eine klare Antwort: „Bellvital erlaubt die Maßanfertigung, es harmonisiert mit der Größe und Gestaltung fast jedes privaten Gartens. Selbst eine Badefläche von nur neun Quadratmetern lässt sich verwirklichen.“ Das Unternehmen entwickelt und vermarktet seit Jahrzehnten Produkte für Garten und Teich. Bellvital ist ihr neuestes: ein natürliches Schwimmteich-Konzept, das von einer innovativen, aber unaufwändigen Technik unterstützt wird. Langjährige Entwicklungsarbeit steckt vor allem im Filtersystem, das in Kooperation mit der Polyplan GmbH (Bremen) und drei Universitäten entstanden ist. Das Besondere des Filters: Er ist so komprimiert, dass er in die Wandelemente passt. Diese Trennwände dienen zuerst einmal dazu, den Badbereich vom übrigen Wasser abzugrenzen. Doch die Wände haben es in sich: Sie sind hohl und werden mit einem Reinigungssubstrat aufgefüllt: ein kleinkörniges Mineral, auf dem sich bald eine lebhafte Mikrobiologie ansiedelt. Gemeinsam schaffen sie es, das ständig durch die Wandelemente strömende Wasser von Algen, Nährstoffen, Keimen und Phosphaten deutlich zu entlasten. Ein Skimmer schöpft zusätzlich die schwimmenden organischen Feststoffe ab, ein elektronisches Kontrollmodul überwacht und steuert das System und sorgt für vollautomatischen Betrieb bei extrem niedrigem Energieverbrauch. Das Ergebnis ist ein Wasser bester Qualität, sozusagen eins, das sich gewaschen hat. Nicht nur die Kompaktheit des Bellvital-Konzepts ist bahnbrechend – auch der leichte Aufbau der Anlage. Als unverrottbar gilt das Hartholz, das seit Jahrhunderten im Wasserbau zum Einsatz kommt und aus dem die stabilen Elemente hergestellt sind. Fix und fertig vorbereitet für die Montage werden sie angeliefert und können somit leicht aufgestellt und fest verbunden werden. Die darunter liegende Folie ist fertig konfektioniert, muss weder geschweißt noch für Zuleitungen perforiert werden. Alles kann ohne spezielles Werkzeug angeschlossen werden. Der Kunde erhält alle Komponenten aus einer Hand. Und natürlich kann er jederzeit von unseren Experten beraten und betreut werden – auch nach dem Kauf.